Servus zusammen, ich möchte für unser Lexikon einen kleinen Leitfaden für den Fahrwerksaus-/einbau beim 8N (FWD + Quattro) erstellen. Eigene Erfahrung habe ich jedoch nur beim Frontkratzer. Es wäre schön, wenn ihr mal über meine Zusammenfassung schaut und eure Erfahrungen, Kritiken, Anmerkungen einbringt. Ich würde das Ganze dann am Ende nochmal zusammenfassen und mit Bildern als PDF-Datei einstellen.
Das habe ich bis jetzt...
Fahrwerkswechsel beim Audi TT 8N FWD + Quattro
Vorderachse FWD + Quattro:
Werkzeuge: Inbus, 14er Ringschlüssel, Nusskasten/Maulschlüssel, Spreizwerkzeug, zwei Wagenheber, ggf. Federspanner, Rundbürste/Flächenschleifer (Durchmesser 70mm) für Akkuschrauber, zwei Radkeile, zwei Unterstellböcke, Drehmomentschlüssel, Schlitzschraubenzieher zum hebeln, Bindedraht, Bremsenreiniger, Rostlöser
- Fahrzeug an der HA gegen wegrollen sichern
- Vorderachse durch Anheben des Fahrzeugs beidseitig entlasten, damit der Stabilisator Spannungsfrei ist. Ich habe dafür zwei Rangierwagenheber benutzt und nach einer ausreichenden Hubhöhe Unterstellböcke verwendet. Bitte nicht die Scherenwagenheber/OEM Wagenheber benutzen. Hier besteht die Gefahr, dass das Fahrzeug seitlich wegkippt!
- Räder abbauen
- Die Koppelstangen vom Stabilisator am Federbein lösen
- Den Bremsschlauch (mit Federklammer gesichert) und das Kabel zum Drehzahlfühler vom Federbein lösen.
- Laut Rep.-Leitfaden muss jetzt noch die Gelenkwelle von Flanschwelle/Getriebe abgeschraubt und mit einem Bindedraht gesichert werden…das habe ich nicht gemacht und es einfach so belassen. Hierbei sollte aber im weiteren Verlauf darauf geachtet werden, dass mit dem Radlagergehäuse keine großen Bewegungen gemacht werden, damit die Antriebswellen/Gelenke und Lager kein Schaden nehmen.
- Das Gestänge für die Leuchtweitenregulierung (Xenonlicht) am vorderen linken Querlenker abbauen. Dieser kann sonst beim Ablassen des Querlenkers beschädigt werden
- den Querlenker gegen eine ungewollte Vertikalbewegung sichern. Hierfür habe ich einen Wagenheber untergestellt. Damit lässt sich das Radlagergehäuse auch kontrolliert ablassen.
- Schraube, mit der das Federbei geklemmt wird, am Radlagergehäuse lösen.
- Spreizwerkzeug ansetzen und um 90 Grad drehen
- Mit der Hand auf der Bremsscheibe das Radlagergehäuse in Richtung Dämpferrohr drücken
- Den Querlenker mit dem Wagenheber langsam ablassen, bis das Dämpferrohr frei ist. Weiteres unnötiges ablassen vermeiden
- Mit Ringschlüssel die Sechskantmutter der oberen Dämpferbefestigung abschrauben. Dabei die Kolbenstange mit einem Inbus gegen Verdrehen sichern. Am besten ist es, wenn hier ein Helfer das Federbein von unten hält und es dann rausnimmt, wenn die Mutter komplett gelöst ist.
- Dome und Dämpferrohraufnahme im Radlagergehäuse von Schmutz und Rost befreien
- Wenn Ihr Teile vom alten Dämpfer (z.B. Domlager, Axialrillenlager, Schellen) weiter verwenden möchtet, müsst ihr nun noch die Feder vom Stoßdämpfer trennen. Dazu ist die Schraubenfeder mit einem Federspanner zu spannen und die Mutter/Gewindebuchse, die das Domlager auf der Kolbenstange hält zu lösen. Lager entnehmen und Feder vorsichtig (wirklich, hier ist ordentlich Druck drauf) entspannen. Es bietet sich aber an gleich Neuteile zu verwenden.
Der Einbau erfolg grundsätzlich analog zum Ausbau in umgekehrter Reihenfolge. Für Radlagergehäuse und Koppelstangenbefestigung sind neue Schrauben/Muttern zu verwenden. Hier habe ich mir beim Freundlichen immer Originalteile geholt. Die Mutter womit die Koppelstange am Federbein befestigt wird, ist mit 90 Nm anzuziehen. Die Mutter am Radlagergehäuse, die das Federbein klemmt bekommt 60 Nm + 90 Grad.
Bevor ihr das Federbein oben im Dom einsetzt, bestreicht die Kontaktfläche des Domlagers, die dann an der Karosserie anliegt mit Montagefett/-Öl, damit dort nichts verkanntet. Die Schrauben auf der Kolbenstange vom Dämpfer werden mit 60 Nm angezogen. Falls ihr hierfür kein passendes Werkzeug habt (denkt dran, dass die Kolbenstange mit einem Inbus gegen Verdrehen gesichert werden muss) und nur mit dem Ringschlüssel arbeitet, denkt dran: Nach Fest kommt ab und eine Schlagschrauber hat dort oben nichts verloren. Die Brems- und Elektroleitungen müssen Spannungs- und verwundungsfrei verlegt sein. Das sollte auch im eingelenkten Zustand links/recht geprüft werden.
Hinweis: Beim Einbau von Zubehörfahrwerken (Gewindefahrwerke, Fahrwerkskits, Federn) immer auch die Einbauanleitung der Hersteller beachten!
Hinterachse FWD:
Werkzeuge: zwei Radkeile, zwei Wagenheber, Schlitzschraubenzieher zum Hebeln, Nusskasten, Maulschlüssel, ggf. Auffahrrampe um die Schrauben im belasteten Fahrwerkszustand anzuziehen.
- Fahrzeug an der VA gegen wegrollen sichern
- Kabel und Leitungen ausclipsen, damit diese bei Entlastung der Hinterachse nicht beschädigt werden
- Hinterachse durch Anheben des Fahrzeugs beidseitig so weit entlasten, dass man an die Schrauben vom oberen Stoßdämpferlager kommt
- Die Schrauben der oberen Dämpferlager lösen. Die Räder sollte dabei noch Kontakt zum Boden haben, damit kein Zug auf den zu lösenden Schrauben ist. Alternativ kann man die Räder entfernen und die Achse mit einem weiteren Wagenheber (hier reicht das OEM-Teil) hochdrücken.
- Fahrzeug beidseitig so weit anheben, dass die Hinterachse komplett entlastet ist
- Nun könnt ihr die Schraubenfeder entnehmen (Dabei die Einbaulage der Federauflage merken) und die untere Schraube vom Dämpfer lösen.
- Dämpfer und Federunterlage herausnehmen
- alle Dämpfer und Federaufnahmen der Achse/Karosserie gründlich reinigen
Der Einbau erfolg wieder in umgekehrter Reihenfolge. Dabei die Einbaulage der Federauflage beachten. Das Spielende der Feder muss am Anschlag der Federauflage anliegen. Die Schrauben am oberen Dämpferlager sind mit 30 Nm + 90 Grad anzuziehen. Die Unteren Dämpferschrauben handfest anziehen. Anschließend das Fahrzeug auf die Räder stellen und die unteren Dämpferschrauben mit 40 NM + 90 Grad festziehen.
Hinterachse Quattro:
Werkzeuge: zwei Radkeile, zwei Wagenheber, Schlitzschraubenzieher zum Hebeln, Nusskasten, Maulschlüssel, ggf. Auffahrrampe um die Schrauben im belasteten Fahrwerkszustand anzuziehen.
- Fahrzeug an der VA gegen wegrollen sichern
- Hinterachse durch Anheben des Fahrzeugs beidseitig entlasten
- Räder abschrauben
- Feder mit Federspanner zusammendrücken, um den Druck vom Längslenker zu nehmen
- Leitung für Drehzahlfühler aus Halter clipsen
- Drehzahlfühler für ABS aus Längslenkergehäuse entfernen
- ggf. Leuchtweitenregulierung aushängen
- Radhausverkleidung im Bereich der Dämpferbefestigung lösen
- Radlagergehäuse mit Wagenheber anheben, obere und untere Verschraubung vom Dämpfer lösen und Stoßdämpfer herausnehmen
- Radlagergehäuse so weit absenken, bis die Feder entnommen werden kann
- Alle Aufnahmen gründlich reinigen
- Jetzt können die neuen Federn/Dämpfer in umgekehrter Reihenfolge verbaut werden. Die Dämpferschrauben an der Karosserie mit 60 Nm anziehen. Wenn die Dämpfer unten Gummilager haben, die Schrauben am Längslenker nur handfest anziehen. Bei auf den Rädern stehendem Fahrzeug dann endgültig mit 110 Nm festziehen. So werden Verspannungen in den Lagern minimiert.